Nach der aufregenden Nacht erwachte ich überraschend ausgeschlafen. Niemand kam, um mich zu verjagen, kein Regen und kein Gewitter. Die Sonne ging auf, ich putzte mir die Zähne und zog mich an. Meine vom Vortag eingeweichten Füße hatten sich zwar wieder entschrumpelt, aber jeder Zähe und jeder Ferse wurde eine Blase spendiert. 1.100 km laufen und keine einzige Blase haben und nun 12 auf einmal. Das schönste Gefühl war, als ich dann meine noch immer nassen Socken anzog, um sie dann in die nassen Schuhe zu stopfen.
Nachdem ich alles eingepackt und verschnürt hatte, gönnte ich mir noch ein schönes Frühstück auf der steinernen Rastplatzbank.
Das Loslaufen gestaltete sich anfangs sehr schmerzvoll, aber schon nach kurzer Zeit, hatte sich Körper und Geist damit abgefunden, “Ist so, was willste machen? Stehen bleiben und Wurzeln schlagen?” Außerdem erwartete mich am Ende des Lauftages ein Highlight. Denn nach 5 Nächten Wildzeltens, wartete heute wieder mal ein Campingplatz, also falls er existiert, geöffnet hat, freie Plätze hat und ich ihn erreiche.
Diese wunderschöne Landschaft musste ich mir an diesem Tag hart verdienen, die Füße schmerzten, es ging steil hoch und runter und die Straßen waren sehr eng, so dass ich sehr häufig stehen bleiben musste, um die Autos sicher vorbeizulassen, und das über die gesamten 24 km. Doch alles ging gut, wieder einmal hatte der Weg mich beschützt und geleitet und auch der Zeltplatz war mit freien Kapazitäten vorhanden. Auch ein bis zwei RuheTage plante ich ein.
No Comments