Rochemaure

Am nächsten Tag ging es in die Nähe von Rochemaure. Um dorthin zugelangen liefen wir an einem Atomkraftwerk vorbei. Als erstes fiel ein riesiges, schönes Graffiti an einem der Kühltürme auf. Als wir näher kamen, sahen wir riesige Windkraftanlagen, neben den Kühltürmen und als wir vorbeigingen, sahen wir den riesigen Parkplatz, der mit Solarpanels überdacht war. Aber nichts davon spendete uns einen Quadratzentimeter Schatten. So hechelten wir weiter bis nach Rochemaure. 

Dort sollte es laut meiner App einen Lebensmittelladen geben und tatsächlich gibt es den. Nur blöderweise macht er, wie fast alle kleineren französischen Geschäfte eine gewaltige Mittagspause, von 12:30 bis 15:30 Uhr. Unsere Uhr verkündete uns mittägliche 13:00 Uhr. Der Heißhunger nach etwas Kaltem ist bei dieser Hitze enorm, so blieb die Enttäuschung über diese Geschlossenheit nicht aus. Aber sie dauerte nicht lang, denn nebenan befindet sich eine kleine Pizzeria, welche, ziemlich unfranzösisch, zu dieser Zeit geöffnet war. Von außen konnte man schon den Kühlschrank mit den vorhandenen flüssigen Heiligtümern sehen. Also rein, eine Cola sans sucres für Johanna, eine Orangina für mich und, …uuuh sahen die Salate lecker aus. Wir fragten, ob es auch einen vegetarischen Salat gibt. Ich weiß, das klingt blöd, aber hier gibt man sich sehr viel Mühe, alles kräftig mit Schinken, Speck oder Fleisch aufzuhübschen, denn sonst würde es der Durchschnittseinheimische nicht als Nahrungsmittel wahrnehmen. Aber für uns bereitet der Chef des Hauses einen vegetarischen Salat frisch zu. Der Salatteller wurde uns kredenzt und sah aus, wie ein Salat eben aussieht, grün-rot mit einem weißen Blupp drüber. Beherzt gönnte sich Johanna eine Gabel davon und konnte beim kauen ein “wow” nicht verkneifen. Etwas crunchiges war noch drin, ein spezieller Käse gab seine Note mit dazu und der Blupp hatte auch einen totalen Geschmackwums. Auch wenn wir bisher noch nicht sagen können, was ein typisches französisches Restaurantessen ist, so können wir sagen, dass man hier großen Wert auf guten Geschmack und frische Zutaten legt.

Nach weiteren Kaltgetränken konnte unser Stimmungsbarometer wieder mit der Sonne mithalten und so gingen wir weiter. Es dauerte nicht lang, da standen wir vor einer gewaltigen Fußgängerhängebrücke. Nach dieser kulinarischen Überraschung nun noch so ein Augenschmaus. Auch das Darüberlaufen machte riesigen Spaß.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.Dann sorgten die Landschaft und die Sonne dafür, dass wir ganz schnell wieder auf dem Boden des Glühofens ankommen und gefälligst nur noch vor Hitze hecheln und nicht vor Begeisterung. Die Zielgerade war ein ca. 2 km langer Weg ins absolute Nirgendwo.

Der Zeltplatz sollte am Ende dieses Weges sein, aber kein einziges Schild deutete darauf hin. Stupide und App-gläubig folgten wir diesem Weg ins Nirgendwo und standen plötzlich vor dem Eingang zum hiesigen Freibad. Im Auftrag meiner Regierung fragte ich nach einer festen Unterkunft, die beiden coolen Typen berieten sich und antworteten “Kommt mit, ich zeigs euch. Aber nur für eine Nacht.” Wir bekamen ein mobile Home direkt am See, mit eigenem Steg, Klimaanlage, WC und Dusche. Am liebsten wären wir noch einen Tag länger geblieben, aber das war von vornherein verwehrt.

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