Raus aus dem Wald

Die von der App vorgeschlagene Route betrachtete ich genau, denn ich hatte keine Lust mehr auf tolle Wanderwege mit großen Steinen, Wurzeln, zu engen und zu steilen Passagen. Als normaler Wanderer liebe ich solche Pisten, aber als jemand der eine schöne Zeit haben möchte und dabei etwas mehr Gepäck hat, ist das unnötig. Ein weiterer Punkt ist, meine Route verläuft fern ab von Ortschaften, aber hin und wieder ist ein Supermarkt, ein Café oder ein Menschlein etwas richtig Tolles. So setzte ich mir in meiner App einen Punkt, an die Stelle, an der der nächste Radweg in meine Richtung die vorgeschlagene Route kreuzt und verlies meine Route, als ich diese Stelle erreichte zu Gunsten des Radweges. Es war der Radweg 18 und schnell begreift man, dass Belgien eine Fahrradnation ist. Diese Wege sind im sehr guten Zustand und perfekt ausgeschildert, was den riesigen Vorteil bringt, nicht so oft aufs Handy schauen zu müssen, und man so Strom spart. Des Weiteren führen die Radwege durch Ortschaften, in denen man hin und wieder mal ein Menschlein begegnet, welches man um Wasser bitten kann. Im Wald und auf den Feldern war das eher schwierig. Aber selbst hier gestaltete es sich nicht einfach, denn die Orte waren klein und die Menschlein waren zu der Uhrzeit wohl doch im Wald oder auf dem Feld oder gingen einer anderen Arbeit nach. Jedenfalls erst gegen Ende meiner Tagesetappe gelang es mir ein freundliches Menschlein erfolgreich um Wasser zu bitten. Im nächsten Örtchen, Amel, gab es sogar einen Supermarkt, in dem ich wieder mal etwas sündigen konnte. Als ich diesen verließ, hatte ich ein Deja vu. Wie in Hellenthal, war es schon sehr spät. Um zu einen geeigneten Schlafplatz zu kommen, musste ich weit laufen und das natürlich bergauf. Das war ein richtiger Endspurt. In einem kleinen Wäldchen zwischen den Feldern fand ich ein Plätzchen, zerrte den Wagen in den Wald, baute auf, legte mich hin und schlief in himmlischer Ruh, naja bis auf den Lärm der Autos von der nahegelegenen Straße.

Es ist echt voll krass, was wir Menschen für Lärm produzieren! Wenn die Tiere ihre Nachtruhe beginnen, momentan so gegen 21:00 Uhr, dann tritt die, Kackophonie der Menschen penetrant in den Vordergrund. Autos, rangierende Züge, echt laut sind Flugzeuge und ihr glaubt nicht wie viele da Nachts herumfliegen, – der Lärm ist echt Wahnsinn!

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