29 Apr Hotel
Der Morgen war ungewohnt, Kaffee machen mit Wasserkocher, gemütlich am Tisch in einer Hütte Frühstücken und alles war ziemlich schnell zusammengepackt. Fast perfekt, wenn Johannas mentale und physische Kräfte sich über Nacht erholt hätten. Hatten sie aber nicht. Sie war ein Häufchen Elend und wusste nicht weiter. So machte ich den Vorschlag, dass wir die heutige Etappe nach Kautenbach noch zu laufen und ab dort direkt den Zug nach Michelau nehmen. Das munterte sie etwas auf, aber viel besser ging es ihr erst, als wir in der ersten Laufpause, online, ein bezahlbares Hotel in Michelau fanden und für fünf Nächte buchten.
So gingen wir mit neuen Kräften die “nur” 10 km, von den Steigungen her, waren es allerdings bis jetzt die anspruchsvollsten. Außerdem vergaß ich nach einer Rast meinen Hut. Hrrr =(
Am Bahnhof von Kautenbach angekommen setzten wir uns und warteten mit kostenlosem WiFi auf dem Zug. Krass empfand ich, dass genau mit dem umspringen des großen Zeigers der Bahnhofsuhr auch die Kirchenglocke schlug. Pünktlich fuhr der Zug ein, wir zogen die Wagen zur Wagontür und stellten fest, dass im Zug Maskenpflicht ist. Meine Maske hatte ich griffbereit, Johanna, ordentlich, wie sie ist, hatte sie bestens weggeräumt, da man sie sonst nie benötigte. Der Zug fuhr ohne uns, ich kramte meine Ersatzmasken heraus und so warteten wir auf den nächsten Zug in einer halben Stunde. Noch rechtzeitig entdeckte ich, dass dieser nicht in Michelau hielt, fragte sicherheitshalber nochmal nach und so warteten wir noch eine halbe Stunde. Aber auch die verging, uns drängte ja nichts und mit kostenlosen WLAN ist Johanna auch glücklich.
In Michelau angekommen liefen wir noch die 1,5 km zum Hotel, entlang des Flüßchen Sauer. Als wir vor der Tür des Hotels auf den Besitzer trafen, musterte er uns und seine Blicke sagten alles. Zum Glück hatten wir bereits online gebucht und bezahlt =)
Die Taschen und die Wagen, die enge Treppe hinauf zu buxieren war nochmal etwas anstrengend, aber dafür war das Zimmer schön groß, so dass alles seinen Platz fand. Es ist schon komisch, im Wald achtet man peinlichst auf Ordnung, ja nicht zu viel ausräumen. Ist man dagegen in einer Hütte oder Hotel, sieht es sofort aus wie Bombe.
Schnell noch paar Sachen gewaschen, Getränke an der Bar organisiert und schon konnten wir bequem in einem Bett schlafen.
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