Es geht los

Wow, was für ein aufregender Start, welch krasse zwei Tage! Zwei Tage vollgepackt mit großen Emotionen, Erkenntnissen, Entscheidungen, Begegnungen und dem Hauch vom Abenteuer.

Seit ich denken kann, träumte ich von diesem Tag, wenn ich losgehe und hatte Vorstellungen davon, wie ich achtsam jeden der ersten Schritte genoss, bewusst dessen, was da gerade passiert. Doch wie man sich denken kann sieht die Realität etwas anders aus.

Gestresst, müde und leicht überfordert packten wir bis früh 1:00 Uhr unsere Taschen, schafften es aber nicht und standen deswegen 6:00 Uhr wieder auf, da für 10:00 Uhr der Abschied geplant war. Gegen 9:00 Uhr war unsere Wohnung voller Menschen, die Dinge fragten, erzählten, lachten und weinten. Total überfordert und gestresst wurde ich innerlich gereizt, da fiel mir zum Glück ein, was das für Menschen um uns herum waren. Es waren Familie und die engsten Freunde. Die die es irgendwie möglich machen konnten um, sich von uns zu verabschieden. Nicht allen war es möglich, aber diese Leute kamen extra nur wegen uns. Mit dieser Erkenntnis schossen mir kurz Tränen in die Augen und die Gereiztheit verschwand.

Voll im Funktionsmodus, die letzten Dinge in die Taschen stopfen, Taschen auf die Wägen schnallen, Wägen mit Taschen das Treppenhaus runter buxieren, Wasser und Strom abstellen, Schlüssel übergeben, noch einige Dinge klären und erklären. Dann standen wir alle auf dem Bürgersteig und es hieß nun Abschied nehmen. So viel Herzlichkeit und Liebe waren überwältigend! Deswegen hier ein großes Danke an alle die bei uns waren und auch an alle, die an uns gedacht haben! D A N K E ! Und natürlich die Aufforderung an mich immer gut auch meine Frau zu achten. Nur wenige Menschen hätten gedacht, dass sie das jemals mitmacht. Aber nun standen wir hier, zusammen und startklar. Die Menschen gingen ihrer Wege und wir machten die ersten Schritte auf dem unseren. Nach 150 m merkten wir, dass die Wägen suboptimal bepackt waren, Bei Johanna schliff die Tasche am Rad und meinen Wagen musste ich ständig runter drücken, weil er gleichgewichtstechnisch nicht gut beladen war. Zum riesigen Glück begleitete uns René die ersten Kilometer. Er filmte, fotografierte, beobachtete und vor allem half er tatkräftig beim justieren der Taschen – ganz tolle lieben Dank, Rene! Auch für deine krasse Story bei Instagram über uns! Nach dem dritten Taschenjustierungsstopp wurde uns klar, das wird die nächsten zwei Wochen so weiter gehen, bis alles perfekt sitzt. Nach ein paar Kilometern verließ uns René. 

Nun waren wir das erste Mal für uns alleine auf unsere Reise, ein krasses Gefühl. Kurze Zeit darauf stießen Müppi und seine Freundin Elena zu uns und begleiteten uns für mehrere Kilometer. Auch dir Müppi ein fettes Danke! Aber irgendwann kam auch hier der Abschied und von nun an waren wir wirklich auf uns allein gestellt.
Nachdem wir die Beiden verabschiedet hatten, stellten wir fest, dass es schon ganz schön spät war und wir uns schon langsam auf die Schlafplatzsuche machen mussten. Wir gingen nicht soweit wie geplant. Denn dieser Wahnsinnstag forderte schon bald seinen Tribut. Johanna war fix und fertig. Wir hatten durch diese vielen Ereignisse, Begleitungen und riesigen Emotionen vollkommen vergessen, auf uns zu achten. Wir liefen den ganzen Tag ohne Pause und ohne etwas zu Essen. Wir fanden ein nettes Plätzchen und kochten Wasser für Tee und Fertiggerichte. Dabei stellten wir fest, dass dieser Platz nicht so toll war, wie gedacht. Denn es kamen noch einige Hundebesitzer/innen vorbei und entdeckten uns. Es waren alles sehr freundliche Begegnungen, die uns Mut machten, aber schlafen wollten wir dort nicht. Wir zogen nochmal um, ca. 100m tiefer in den Wald. Es begann zu dämmern. Wir hatten gerade die Isomatten und Schlafsäcke ins Zelt gebracht, da hatte auch schon jemand das Licht ausgeknipst. Das war eine überraschende Erkenntnis, wie schnell es dunkel wird im Wald. Wir kämpften uns in unsere Schlafsäcke und versuchten zu schlafen.

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