Das tägliche Prozedere am Morgen, mit Zelt abbauen, einräumen und so, ging ziemlich flott und schon waren wir wieder unterwegs. Die Sonne strahlte wieder sehr fritös, aber dieses Mal bot die Landschaft etwas mehr Schatten und auch der Kollege Wind hatte sich aufgefrischt. Wir waren nun im Department Ardeche unterwegs und staunten ununterbrochen über diese grandiosen Landschaften. Da war die Rhone, da gibt es kleine, steile, bewachsene Berge, Wälder, viel Grün, endlose Aprikosen-, Pfirsich- und Nektarinen-Plantagen, sogar Kiwis werden hier angebaut. Ich würde hier ja schreiben, dass wir so einiges auch probiert haben, aber das wäre dann Diebstahl, was wir natürlich niemals tun würden.
Ich hatte so etwas noch nie gesehen, es war sehr beeindruckend. Dem einzigen den das Ganze nicht interessierte, war Johannas Fuß, der schmerzte nach einigen Kilometern gelangweilt vor sich hin.
So waren wir froh, als wir nach 20 km den Zeltplatz Iserand in Petit Lavay erreichten. Auch dort kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Der lag so idyllisch, in die Landschaft eingebettet, zwischen Pfirsichfeldern und Weinbergen, mit vielen kleinen, zu vermietenden Häuschen und absolut freundlicher Atmosphäre. Wir widerstanden der Versuchung ein Häuschen zu mieten, denn das tun wir nur, wenn es sein muss.
Wir bauten das Zelt auf, banden es am Zaun fest, da wir noch nicht wussten, wo uns am Abend etwas Schatten spendiert wurde und der Wind ordentlich böhte. Den Rest des Abends verbrachten wir mit Kaltgetränken in der Bar und genossen anschließend dieses himmlische Fleckchen Erde vorm Zelt.
Es gibt Orte, an denen man am liebsten länger bleiben würde. Aber es ist auch gut, wenn man diese Orte schnell wieder verlässt und sehnsüchtig an sie zurückdenkt.
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