Das positive an dem Tag

Innerlich abgekühlt ging es am nächsten Morgen wieder los. Die Sonne fuhr wieder ihr volles Strahlenarsenal auf. Zum Glück für uns, war ein großer Teil des Weges durch Bäume beschattet, dennoch machte sich die Hitze bemerkbar. Auf dem Zeltplatz angekommen, waren wir nicht begeistert, denn es war wieder einer der teuren, großen und dreckigen Art. Aber was soll’s, eine Nacht schlafen, dann geht’s weiter und genau so war es. Am nächsten Tag verbrannte die Sonne wieder alle vergangenen Sorgen und machte sich zum einzigen Gedanken im Kopf.

Der Fuß, die Hitze, die Anstrengung machten Johanna schwer zu schaffen, und der Weg wurde nicht leichter, denn heute ging es hauptsächlich auf stark befahrenen Autostraßen entlang. Manchmal battelten sich Sonne, abgeerntete Felder und die Asphaltstraße darum, wer die größte Hitze auf uns wirft. 3 km vorm Campingplatz kamen wir an einem Supermarkt vorbei und verschlangen Eis und kalte Getränke auf einem Bordstein sitzend.

Johanna wollte gern einen Tag Ruhe, möglichst in festen Wänden und da hatte unser heutiges Ziel einiges zu bieten, denn unnötiger Weise befanden sich drei Campingplätze nebeneinander. Natürlich mussten wir alle drei Campingplätze ansteuern, da der erste und zweite keine freien Unterkünfte hatte und der dritte hatte dem auch nichts hinzuzufügen. Enttäuscht ging es zurück auf den ersten Zeltplatz. Dort buchten wir zwei Nächte, also einen Ruhetag. Außerdem beschlossen wir auf der übernächsten Station, in Orange, eine Pause einzulegen, um den weiteren Weg zu planen. Denn zum einen schwanden Johannas Kräfte zusehends, zum anderen wurden die Unterkunftspreise gen Süden immer perverser und des Weiteren wurden Waldbrände um Avignon gemeldet.

Das positive an dem Tag war, das wir den richtigen Zeltplatz gewählt hatten, den dieser entpuppte sich als ruhige Oase mit eigenem Strand zur Rhone und sehr angenehmen Gästen. 

Am Ruhetag nutzten wir den Privatstrand. Johanna filmte mich, während ich heltenhaft ins Wasser rannte und wie Superman als Delphin in die Fluten sprang. Noch während des Sprunges merkte ich ein Kratzen am Kopf und mir  war schockartig klar, dass ich Idiot mit Brille ins Wasser gerannt bin. Ich tastet meinen Kopf ab, aber da war sie nicht, taucht laut fluchend auf und versuchte panisch die Brille im Wasser zu erspähen. Zum Glück war dort keine Strömung und der Gedanke, dass ich noch eine Brille dabei habe beruhigte mich. So suchte ich systematisch die Gegend unter Wasser ab, Johanna dirigierte mich und mit seeehr viel Glück fand ich sie nach 15 Minuten am Grund, im Sand liegend. 

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