10 + 13 = 28

Kaffee und Baguette mit Marmelade, an einem Ort, an dem man sich sehr wohlfühlt, ergeben ein sensationelles Frühstück. Dieses benötigten wir auch. Denn wir beschlossen, dass wir die nächsten zwei Etappen zusammenlegen. Natürlich nur, wenn das Johannas Fuß beim erreichen der ersten Etappe erlaubt. Die 10 km der ersten Etappe bereiteten uns keine Probleme, also ging es auf die 13 km der zweiten Etappe.

Die Landschaft wurde immer schöner und die Sonne leuchtete kräftig, damit wir diese Schönheit auch sehen. Wir liefen entlang der Rhone. Meist befanden sich auf der einen Seite Berge, in der Mitte die Rhone mit unserem Weg und auf der anderen Seite Obstplantagen oder kleine Städtchen. Das Ganze wurde, durch am Horizont erscheinende riesige Berge dramatisch in Szene gesetzt. Wow, waren das schöne Eindrücke! Aber leider war es auch so, als ob jeder Eindruck ein paar Gramm wog und so Johannas Fuß immer mehr belastete. Als ich dann noch überrascht feststellte, dass ich bei der Berechnung der Wegstrecke, die Strecke zum Campingplatz vergessen hatte, denn dieser lag nicht am Radweg, sondern 3 km entfernt, ging die Stimmung schnell in den Keller, um sich abzukühlen. Das war nötig, denn die letzten Kilometer waren nicht von der romantischen Sorte. Erst ging es 2,5 km schnurgerade aus unter glühender Sonne, dann an befahrenen Autostraßen entlang.

Schweigend erreichten wir den Zeltplatz, ein Platz, der das totale Gegenteil unserer letzten Übernachtungsstelle war. Groß, unpersönlich, jeder für sich, mit Animationsteam, voll auf Massentourismus eingerichtet. Aber das Personal war total freundlich und hilfsbereit. Der Star des Campingplatzes war ein 3-jähriger, blonder Junge, der den ganzen Tag Runden auf dem Platz drehte und dabei immer einen für ihn ziemlich großen, blauen Rolliekoffer hinter sich herzog.

Mit der normalen Ungenauigkeit der Wegberechnung und des tatsächlich gegangenen Weges und der zusätzlichen 2 km zum Campingplatz waren wir heute 28 km gelaufen.

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