Chalon sur Saone

Nur 12 km, aber für Johanna waren sie wie 30 km. Ihr Fuß wurde nicht besser. Als wir uns Chalon sur Saone näherten, merkten wir das, dass eine etwas größere Stadt ist. Wir liefen durch Hochhaus-Wohnsiedlungen, über sehr breite Straßen und überquerten eine große Hängebrücke, die “Pont de Bourgogne”. So nannte sich auch der Zeltplatz, den wir endlich erreichten. An der Rezeption fragten wir nach einem Mobile-Home, also einer festen Unterkunft und tatsächlich war noch etwas frei. Wir buchten gleich drei Nächte. Wir betraten unser temporäres Zuhause, da wäre Johanna vor Freude fast gehüpft, denn wir hatten ein WC und eine Dusche im Haus. Diese Luxusinfo und die Donnerwetterprognose veranlasste uns unseren Aufenthalt um 2 Tage zu verlänger. Somit sollte Johannas Fuß auch genügend Zeit zur Schmerzbewältigung bekommen.

Johanna ruhte sich aus und ich drehte meine erste Runde in die City. Ich lief entlang der Saone, überquerte eine kleine Brücke, folgte einen kleinen Pfad, dieser führte mich zu einer etwas größeren Bücke und diese führte mich in eine andere Welt. Ich stand am Beginn einer Gasse, die von Restaurants und Bars gesäumt war. Französisch, Italienisch, Indisch, Marrokanisch, Chinesisch und noch einige …isch mehr. Am Ende der Gasse musste ich noch eine Brücke überqueren, da begriff ich, das ich immer noch nicht in der Stadt war, sondern auf einer der beiden zu überquerenden Flussinseln. 

Nun hatte ich die Stadt erreicht, ging einfach staunend geradeaus. Schaute nach links, nach rechts, oben und drehte mich öfters um die eigene Achse. Es war so beeindruckend, die vielen kleinen Geschäft in den alten Häusern, über mir neckische Girlanden und bizarre Straßenlampen. “Chalon sur Savon” das ist auch ein Grund meiner Reise, Orte deren Namen ich vorher noch nie gehört habe, die einfach nur zufällig ein Wegpunkt auf meiner Route sind und mich dennoch absolut umhauen.

Gasse für Gasse schaute ich mir an, lies mich wie immer, einfach nur treiben, kaufte mir ein Eis mit drei leckeren, riesigen Kugeln, und genoss dieses auf einem Platz vor der Kirche/Dom. Während ich das Eis feierte, kam mir der Gedanke, dass es mich jetzt nicht verwundern würde, wenn in der Kneipe gegenüber Alexandre Duma einen Wein tränke und aus einem Fenster in der Gasse daneben D’Artagnan springt, und mit seinen Freunden Athos, Porthos und Aramis gegen Rocheforts Soldaten kämpfte. Genau das beschreibt den Charme französischer Städte. Franzosen lieben Blumen, Wein, Fleisch und das Alte, man fühlt sich vollkommen in der Zeit zurückversetzt. 

In den folgenden Tagen besuchte ich die Stadt noch sehr oft und sie verlor dabei für mich, nichts von ihrem Glanz. 

Außerdem nutzten wir die Zeit um unser Gepäck auf nicht wirklich nötige Gegenstände zu prüfen und schickten als Ergebnis, 2 Päckchen nach Hause.

Außerdem behielt dieses mal das Wetterorakel Recht und es gab an zwei Tagen ordentliches Donnerwetter mit vielen Regenergüssen.

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