Bis auf, dass bei einem Auto nachts die Alarmanlage zweimal herumalamierte und sich jedes Mal ein Franzose darüber lautstark beschwerte, verlief die 30-Euro-Nacht nachtmäßig. Das bestellte Baguette wurde mit Erdnussbutter beschmiert und verspeist. Danach ging‘s wieder auf die Piste, ein anderer Weg führte uns hinab ins Tal, zum via Rhona. Auf dem Radweg angekommen wusste die Sonne genau, wo sie uns findet, und schaltete Nachbrenner an. Die Landschaft war wie immer der Hingucker und Johannas Fuß wusste immer noch nicht, wie es ihm geht. Es schleppte sich so vor sich hin, aber wir kamen gut vorwärts, machten kleine 3 Pausen, waren enttäuscht, dass der auf dem Weg liegende Supermarkt am heutigen Sonntag geschlossen hatte, aber überlebten es.
Irgendwann waren wir 13 km gelaufen und der Moment kam, wie am vorherigen Tag, den via Rhona zu verlassen, um ins Hinterland einzumarschieren. Und genau in dem Moment liefen wir an einem Hotel vorbei. Johannas Worte “Das ist bestimmt ein Zeichen, wie gestern, lass uns hier bleiben.” Ich dachte einen Moment nach, dachte an Johannas Verfassung und daran, dass wir morgen genau an diese Stelle zurücklaufen müssen, also wegtechnisch nichts fair machen. Dann schaute ich in die booking.com-app und buchte eine Nacht. Die Buchung war so frisch, das sie noch nicht im Hotelsystem war, als wir einchecken wollten. Aber auch das klappte dann ziemlich schnell und schon ging es aufs Zimmer. Am Abend teilten wir uns eine Pizza und eine Portion Pommes. Dabei schauten dabei Fern, das erste mal nach haargenau 12 Wochen TV und zu dessen Feier sogar auf deutsch. So gesehen war diese Hotelübernachtung auch unsere 12-Wochen-Reise-Feier.
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